Nase voll in Geiranger

Text und Bilder: Sport-Art-News, Stefan F. Esser

Die Nase voll, im wahrsten Sinne des Wortes, haben die Bewohner des kleinen Hafenortes Geiranger in Norwegen. Die atemberaubenden Landschaften des Geiranger-Fjordes, mit seinen imposanten Wasserfällen, führt jährlich eine große Vielzahl von Kreuzfahrt-Schiffen zu diesem kleinen Ort, am Ende des Fjordes.

Das Leben und die Wirtschaft dort, profitieren zweifelsfrei von den täglichen Touristenströmen, die sich von den Kreuzfahrt-Schiffen über den Ort und die nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten ergießen.  Der 1.486 Meter hohe Dalsnibba oder der Storsaeter-Wasserfall üben genauso ihre touristische Anziehungskraft aus, wie ein Bummel durch den Ortskern von Geiranger mit seinen vielfältigen Geschäften.

Das Problem hierbei sind die beträchtlichen Abgase, die von den ankernden Kreuzfahrt-Schiffen ausgehen. Auch wenn diese sich nicht auf Fahrt befinden, so arbeiten gewaltige Dieselaggregate ununterbrochen, um den notwendigen Strom zur Unterhaltung eines riesigen Hotelbetriebes, mit einigen tausend Kabinen, zu liefern. Dieser Hotelbetrieb, mit seinen umfangreichen gastronomischen Angeboten, bilden das zentrale Element eines Kreuzfahrt-Schiffes. 

Je nach Wetterlage, hängen sich diese Abgas-Schwaden, oftmals tagelang, zwischen den Bergen, die den kleinen Ort umgeben, fest. Luft und Klima werden dadurch massiv belastet.

Deswegen hat die zuständige Ortsverwaltung das Anlaufen des Ortes solchen Kreuzfahrt-Schiffen untersagt, die nicht über ein bestimmtes Maß an Abgasfiltern verfügen.

Wie die ADAC-Motorwelt berichtet, sind hiervon bis zum dreiviertel der auf der Nordsee verkehrenden Kreuzfahrt-Schiffe betroffen.

Daher ist in der nahen Zukunft zu erwarten, dass es nur relativ wenig Kreuzfahrern möglich sein wird, die Naturschönheiten des Geiranger-Fjordes per Kreuzfahrt-Schiff, zu erleben.